Deutsch vor Zuzug und “unsere” Werte machen uns weniger konkurrenzfähig

Die NEOS fordern in einem internen Verhandlungspapier namens „Regierungsmonitor“ eine Priorisierung der „Kenntnis der deutschen Sprache“ sowie der „Anerkennung unserer Werte“ als Voraussetzung für den Zuzug nach Österreich. Die Neuen Österreichischen Organisationen zeigen sich skeptisch, ob solche Maßnahmen tatsächlich zielführend sind, um den aktuellen Herausforderungen im Bereich Migration und Fachkräftemangel gerecht zu werden.

Dino Schosche, Sprecher der Neuen, betont: „Aus unserer österreichischen Perspektive mag dies nachvollziehbar erscheinen. Doch aus der Sicht einer Person, die migrieren möchte und auf der Suche nach einem neuen Lebensmittelpunkt ist, ergeben sich wesentliche Fragen: Warum sollte jemand bereits vor der Ankunft Deutsch lernen, während andere Länder die Integration auf Basis bestehender Englischkenntnisse ermöglichen? In einer globalisierten Welt, in der Englisch als Brückensprache etabliert ist, könnte eine solche Voraussetzung als unnötiges Hindernis wahrgenommen werden.

Ebenso stellt sich die Frage, was genau mit “unseren Werten” gemeint ist. Sind es nicht universelle Werte, die in Österreich ebenso gelebt werden wie in anderen demokratischen Gesellschaften? Die Formulierung lässt Interpretationsspielraum und könnte als ausschließend wahrgenommen werden.

Internationale Wettbewerbsfähigkeit auf dem Prüfstand
Schosche hebt hervor: „Der internationale Wettbewerb um Fachkräfte stellt uns bereits vor große Herausforderungen. Österreich steht in Konkurrenz mit Ländern, die durch niedrigschwellige Integrationsangebote punkten. Zusätzliche Hürden durch Sprach- und Werteanforderungen könnten qualifizierte Talente abschrecken und den dringend benötigten Zuzug weiter erschweren.

In einer Zeit, in der Innovation, Vielfalt und ein offenes Umfeld für internationale Talente entscheidend sind, sollten wir uns fragen, ob ein solcher Ansatz wirklich zukunftsorientiert ist. Statt auf Abschottung zu setzen, brauchen wir Lösungen, die Österreich als attraktiven Standort stärken und Fachkräfte gezielt ansprechen.“

Ein Appell an die neue Regierung
„Wir laden die NEOS und alle anderen an den Regierungsverhandlungen beteiligten Parteien ein, diesen Input als konstruktiven Beitrag zu verstehen. Die Neuen stehen bereit, ihre Expertise einzubringen und bei der Entwicklung zukunftsorientierter Lösungen aktiv mitzuwirken. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Österreich als attraktiven und konkurrenzfähigen Standort für internationale Talente zu positionieren und die Herausforderungen des Fachkräftemangels effektiv anzugehen,“ so abschließend Schosche.

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